CAT8 - Häufig gestellte Fragen

Ja und nein.

Es gibt verschiedene Versionen von „CAT8“, die sich in verschiedenen Stadien der Ratifizierung befinden.

Die US-amerikanische Version von „CAT8“ wurde im Herbst 2016 als ANSI/TIA-568-C.2.1 ratifiziert.

Der internationale Standard ISO 11801, 3. Ausgabe, mit zwei „CAT8“-Versionen, wird ungefähr im Herbst 2017 ratifiziert werden.

Die 3. Ausgabe von ISO 11801 wird zwei verschiedene „CAT8“-Performance-Klassen enthalten: Class I für RJ45 Verbindungen, basierend auf Class EA und fast identisch mit der amerikanischen ANSI/TIA CAT8, sowie Class II, die auf Verkabelungen mit Nicht-RJ45 Steckverbindern basieren und die Class FA auf 2000 MHz erweitert.

Beide, Class I und II, werden Ethernet-Geschwindigkeiten bis zu 40GBase-T unterstützen.

Zusätzlich gibt es seit 2014 eine TR ISO11801-9901 für Verkabelungen basierend auf „Nicht-RJ45“ Systemen, die 40GBase-T unterstützen. Diese frühe Version eines ersten Standards für 40GBase-T Verkabelungen wird 2017 durch die 3. Ausgabe von ISO11801 überholt werden.

Es muss auch zwischen Verkabelungs-Standards und Test-Standards für Verkabelungen unterschieden werden. Das Testen von Verkabelungen ist in einem separaten Satz von Standards geregelt.

Der TIA Standard 1152-A wurde im Herbst 2016 ratifiziert. Er spezifiziert die Parameter und die erforderliche Genauigkeit, um eine Strukturierte Verkabelung nach ANSI/TIA Performance-Kategorien bis zu CAT8 zu zertifizieren. Der entsprechende IEC Standard 61935-1, 5. Ausgabe, wird voraussichtlich im Herbst 2017 ratifiziert. Er spezifiziert die Parameter und die erforderliche Genauigkeit, um eine Strukturierte Verkabelung nach ISO/IEC Performance-Klassen bis zu Class II zu zertifizieren. Für die Genauigkeit der Messungen bis zu 2000 MHz unterscheidet er auch zwischen Class I und Class II.

Beide Standards definieren, wie Verkabelungen basierend auf CAT5E bis zu CAT8.2-Komponenten getestet werden müssen und welche Genauigkeiten bei einem Frequenzbereich bis zu 2 GHz erreicht werden müssen.

Derzeit ist der WireXpert unabhängig zertifiziert von ETL für Messungen bis zu 1 GHz, Level V, basierend auf dem aktuell existierenden Standard IEC61935-1, 4. Ausgabe. Sobald die 5. Ausgabe des Standards IEC 61935-1, die auch Messgenauigkeiten bis zu 2 GHz enthält, ratifiziert ist, wird auch die WireXpert Serie von ETL für bis zu 2 GHz unabhängig zertifiziert werden. Dies wird gewährleisten, dass die Anforderungen an die Messgenauigkeit von ANSI/TIA und ISO/IEC für Messungen bis zu 2 GHz erfüllt werden.

Stecker der Kategorie-8 (ANSI/TIA)/8.1 (ISO/IEC) mit RJ45-Schnittstelle und Kategorie-8.2-Stecker (nur ISO/IEC) mit „Nicht-RJ45“ Schnittstelle wie TERA, ARJ45, GG45 und MMCPRO können für den Aufbau Strukturierter Verkabelungen mit einer Bandbreite bis zu 2000 MHz verwendet werden. Diese unterstützen auch Applikationen wie 25/40GBase-T (IEEE 802.3bq).

Abhängig von der Verfügbarkeit von Komponenten (und Kabeln) unterstützt die WireXpert Serie derzeit (April 2017) TERA, ARJ45, GG45 und MMCPRO (Tests für ARJ45 und GG45 werden mit Adaptern für ARJ45 durchgeführt).

Ja. Es ist geplant, Tests von Strukturierten Verkabelungen basierend auf CAT8 (ANSI/TIA) / CAT8.1 (ISO/IEC) zu unterstützen. Derzeit sind solche RJ45-Komponenten kommerziell jedoch nicht verfügbar.

Resistance-Unbalance-Tests sind optionale Tests, definiert von den Test-Standards (ANSI/TIA 1152-A und ISO/IEC 11801 3. Ausgabe) und werden einmal für Hochleistungs-PoE-Applikationen bis zu 100 W interessant. Derzeit ist die IEEE Organisation dabei, 100 W PoE (IEEE 802.3bt) zu definieren und die „Internationale Standard Organisation“ erarbeitet den technischen Report TR29125 für Remote-Powering über IEEE 802.3bt hinaus. Sobald diese Standards in der Praxis relevant werden, werden für Applikationen mit Hochleistungs-PoE bis zu 100 W auch Resistance-Unbalance-Tests sinnvoll sein.

Es ist geplant, dass die WireXpert Serie Resistance-Unbalance-Tests unterstützt.

Unglücklicherweise gibt es keinen IEC-Standard, der die Qualität einer Abschirmung anspricht, außer dem Labortest für Störleistungsunterdrückung. Es gibt keine IEC-Feldtestmethode, um die Qualität einer Abschirmung in der Praxis zu testen. In TIA wird eine sehr einfache Methode beschrieben, „Shield-Integrity“ zu testen, aber diese Methode enthält keine klaren Beschreibungen, was zu testen ist und mit welcher Genauigkeit. Tatsächlich ist das Ergebnis dieser Messung ein einfaches „Pass“ oder „Fail“, basierend auf der Existenz eines Abschirmungsdrahtes. Das kann auch mit einem einfachen Kabeltester erzeugt werden.

Ein echter „Shield-Integrity“-Test gemäß IEC kann nur durch die Messung der Störleistungsunterdrückung eines Verkabelungs-Systems durchgeführt werden.

Ja. Derzeit (April 2017) ist der WireXpert 500 der einzige 500 MHz CAT6A/Class EA Tester, der für die Zertifizierung von Strukturierten Verkabelungen nach CAT8 und Class I & II aufgerüstet werden kann. Um genaue Messungen zu gewährleisten, muss das Gerät für den Upgrade an ein autorisiertes Softing Service-Center geschickt werden. Softing führt die notwendigen Upgrade-Schritte durch und wird auch die Werks-Kalibrierung für bis zu 2500 MHz durchführen.

Tatsächlich wird dadurch der WireXpert 500 zum zukunftssichersten Verkabelungszertifizierer im heutigen Markt. Anwender, die heute nicht mehr als CAT6A (ANSI/TIA) oder Class EA (ISO/IEC) testen und noch unsicher über die Zukunft von „CAT8“ sind, können heute den WireXpert 500 kaufen und ihn in der Zukunft, wann immer dieses Leistungsmerkmal gebraucht wird, auf einen Frequenzbereich von 2500 MHz aufrüsten. Dies erlaubt auch die Unterstützung aufkommender Pläne für eine Strukturierte Verkabelung mit 2500 MHz für ein 100 Gbit Ethernet über Kupferkabel.

Diese Frage hat zwei Aspekte:

A1: Verkabelung:
Durch die Längenbegrenzung von CAT8/Class I & II-Kanälen auf 30 m geht es meist um eine Applikation in Rechenzentren, wo eine volle 100 m-Reichweite einer traditionellen Kupferverkabelung nicht erforderlich ist.

Backbones und die Verkabelung von Access Points in normalen Bürogebäuden könnten ebenso eine interessante Nischenanwendung sein. Viele Gebäudeverkabelungen sind weniger als 30 m lang und viele Access Points unter der Raumdecke brauchen keine großen Kabellängen. Es ist daher absehbar, dass die Bandbreiten der Access Points in Zukunft 10 Gbit/s überschreiten werden und deshalb eine bessere Verkabelung benötigen als nach CAT6A/Class EA.

Auch bestimmte Anwendungen für Wohngebäude könnten ein Treiber für diese High-Speed-Verkabelungen sein. Da typische Kabellängen in Wohngebäuden im gleichen Bereich liegen wie in Rechenzentren, könnte CAT8 eine zukunftssichere Alternative für die Verkabelung dort sein. Insbesondere durch den Aspekt, dass eine Verkabelung für eine lange Zeit oder für immer in einem Gebäude bleibt, ist die höchste verfügbare Kapazität sehr willkommen.

A2: Ethernet Bandbreite:
Die gewöhnlich am meisten genannte Applikation ist 40GBase-T.

Es gibt eine relativ neue Bewegung im IEEE, auch eine 25GBase-T Ethernet Applikation zu schaffen.

Die 25GBase-T Applikation scheint mehr Befürworter zu haben als 40GBase-T.

Warum ist das so?

Auf der einen Seite die Kosten. Transceiver für 25GBase-T können zu niedrigeren Kosten produziert werden als 40GBase-T.

Zum anderen die Bandbreiten-Aggregation. In Rechenzentren ist die nächsthöhere Bandbreite 100 Gbit/s, typischerweise in einem Glasfasernetz. Es ist schlicht einfacher, 4 x 25 Gbit/s in eine 100 Gbit/s Leitung zu aggregieren als 40 Gbit/s in eine 100 Gbit/s Leitung.

Absolut nicht. 40 Gbit/s erfordern strikt eine „CAT8“ Verkabelungs-Kapazität bis zu 2000 MHz. Es wird eine neue TR ISO 11801-5 geben, die die Migration auf 25 Gbit/s für installierte Verkabelungen nach CAT6A, CAT7 und CAT7A definiert. Jedoch wird diese TR auch definieren, dass die installierte Verkabelung, sogar CAT6A/Class EA, nochmal bis zu 1250 MHz getestet werden muss. Die TR wird auch sehr kurze Kabellängen für installierte Verkabelungen enthalten.

Es ist auch nicht erlaubt, eine Messung auf bis zu 2000 MHz zu extrapolieren, die nur für 500 MHz durchgeführt wurde.

Re-Zertifizierung heißt Nachbearbeitung der Messdaten mit einer PC Software, um andere Vorgaben zu erfüllen.

Es ist legitim, nach einem neuen Standard zu re-zertifizieren, wenn sowohl der alte als auch der neue Standard die gleiche physikalische Messmethode verwenden, basierend auf einer Permanent-Link- oder Channel-Link-Topologie.

Es ist nicht legitim, einen Link zu re-zertifizieren, der mit einem niedrigeren Frequenzbereich getestet wurde als der Standard, der für die Re-Zertifizierung genutzt werden sollte, wenn die zusätzlich geforderten Datenpunkte nicht verfügbar sind. Es ist auch nicht legitim, einen Standard zu re-zertifizieren, der auf einer anderen Messmethode basiert. Zum Beispiel wenn die ursprüngliche Messung in der Channel-Link-Methode durchgeführt wurde, ist es nicht erlaubt, nach Permanent-Link-Vorgaben zu re-zertifizieren, da die falschen Messkabel verwendet wurden und die Messdaten nicht ausreichend sind, um die Messung neu zu berechnen. Nach der Channel-Link-Methode werden zum Testen Patchkabel verwendet und diese sind auch im Längen-Messwert enthalten. In der Permanent-Link-Methode verwendet der Tester spezielle Permanent-Link-Adapter (Testkabel sind in der Längenmessung nicht enthalten) mit ganz anderen elektrischen Eigenschaften als ein normales Patchkabel, deshalb kann ein Permanent-Link-Test nicht am PC von einem Channel-Link-Test abgeleitet werden.