Diese Frage hat zwei Aspekte:
A1: Verkabelung:
Durch die Längenbegrenzung von CAT8/Class I & II-Kanälen auf 30 m geht es meist um eine Applikation in Rechenzentren, wo eine volle 100 m-Reichweite einer traditionellen Kupferverkabelung nicht erforderlich ist.
Backbones und die Verkabelung von Access Points in normalen Bürogebäuden könnten ebenso eine interessante Nischenanwendung sein. Viele Gebäudeverkabelungen sind weniger als 30 m lang und viele Access Points unter der Raumdecke brauchen keine großen Kabellängen. Es ist daher absehbar, dass die Bandbreiten der Access Points in Zukunft 10 Gbit/s überschreiten werden und deshalb eine bessere Verkabelung benötigen als nach CAT6A/Class EA.
Auch bestimmte Anwendungen für Wohngebäude könnten ein Treiber für diese High-Speed-Verkabelungen sein. Da typische Kabellängen in Wohngebäuden im gleichen Bereich liegen wie in Rechenzentren, könnte CAT8 eine zukunftssichere Alternative für die Verkabelung dort sein. Insbesondere durch den Aspekt, dass eine Verkabelung für eine lange Zeit oder für immer in einem Gebäude bleibt, ist die höchste verfügbare Kapazität sehr willkommen.
A2: Ethernet Bandbreite:
Die gewöhnlich am meisten genannte Applikation ist 40GBase-T.
Es gibt eine relativ neue Bewegung im IEEE, auch eine 25GBase-T Ethernet Applikation zu schaffen.
Die 25GBase-T Applikation scheint mehr Befürworter zu haben als 40GBase-T.
Warum ist das so?
Auf der einen Seite die Kosten. Transceiver für 25GBase-T können zu niedrigeren Kosten produziert werden als 40GBase-T.
Zum anderen die Bandbreiten-Aggregation. In Rechenzentren ist die nächsthöhere Bandbreite 100 Gbit/s, typischerweise in einem Glasfasernetz. Es ist schlicht einfacher, 4 x 25 Gbit/s in eine 100 Gbit/s Leitung zu aggregieren als 40 Gbit/s in eine 100 Gbit/s Leitung.